Schenk Dir Zeit

Schneller, höher, weiter – immer mehr wird von uns erwartet, alles soll nicht nur perfekt und schnell erledigt sein, nein, perfekt wäre, wenn man gleich mehrere Dinge gleichzeitig schaffen könnte – schließlich gilt es, Zeit zu sparen. Kann man das überhaupt: „Zeit sparen“? Geld kann man sparen. Aber Zeit? Haben wir dann einen großen Haufen Zeit übrig, wenn wir immer rennen und rennen und rennen?

Da drängt sich eher der Vergleich mit dem Hamster in seinem Rad auf, der ständig rennt und rennt – und am Ende völlig erschöpft und unbefriedigt aussteigt. Noch nicht mal einen Blick hat er über die Grenzen seines Käfigs  gewagt, denn er war ja zu beschäftigt. Nein, Zeit kann man nicht sparen.

Wir haben jeden Tag die gleiche Anzahl an Stunden, Minuten und Sekunden auf unserem „Tageszeit-Konto“ – und wenn wir noch so verschwenderisch mit unserer kostbaren Zeit umgehen: An jedem Tag ist unser Tageszeitkonto gut ausgelastet.


Manchmal muss man stehenbleiben oder einfach mal das Tempo rausnehmen, um vorwärts zu kommen.

Heute, da wir rund um die Uhr Licht und Energie zur Verfügung haben, und wir förmlich von Unterhaltungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten und  Medien überflutet werden, müssen wir zwischendurch ganz bewusst „den Stecker ziehen“. Sonst geht es uns wie dem Hamster in seinem Rad. Entschleunigung beginnt vielleicht mit dem kleinen ersten Schritt, die eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen und nicht nur genau das zu tun, was alle immer tun, weil „man“ das so macht. Einfach mal das Handy beiseitelegen oder das Radio ausschalten oder in die Stille der Natur lauschen und einfach mal an „Nichts“denken.

Müde, schlapp und erschöpft? Keine Lust auf irgendetwas? Körperlicher und seelischer Stress fördert eine Stoffwechselsituation, in der übermäßig viele  freie Radikale gebildet werden. Das kann uns nicht nur matt und schläfrig machen, sondern kann auch die Entstehung von Krankheiten wie zum Beispiel Darmentzündungen, Arthritis, Rheuma oder Diabetes mellitus II fördern.

Den Stress einfach mal hinter sich lassen, tief durchatmen und den Tag mehr „erleben“, wäre gut für die Gesundheit.
Den beruflichen Stress kann man sicherlich nicht von heute auf morgen abschalten, doch erstaunlicherweise neigen wir auch im privaten Bereich dazu, Freizeit immer weniger als freie Zeit zu betrachten. Was ist nur passiert, dass wir schon Hemmungen haben, auf die Frage „Was machst Du denn am Sonntag?“ mit einem schlichten „Nichts“ zu anworten? Ohne schlechtes Gewissen mit einem Lächeln auf den Lippen?


Wenn wir uns bewusste, kleine Inseln der Ruhe schaffen, öfter mal einen Tee trinken, der nicht nur wärmt und schmeckt, sondern außerdem dazu beiträgt, Giftstoffe aus unserem Körper zu schleusen und wenn wir uns entschließen, ein entspannendes Wannenbad mit wohltuenden Zusätzen zu nehmen, das wir mit allen Sinnen genießen können. Uns Zeit nicht nur für das Bad, sondern für die Körperpflege danach nehmen – und es toll finden, es uns in einem kuscheligen Bademantel einfach auf dem Sofa gemütlich zu machen, vielleicht bei Kerzenlicht, und einfach nichts weiter zu tun, vielleicht schöne Musik dabei hören und uns ganz bewusst mal mit unserer Atmung zu beschäftigen. Oder wenn wir nach draußen gehen, einfach so, ohne irgendetwas erledigen zu wollen – ohne einzukaufen, zu joggen, etwas zur Post zu bringen … vielleicht ein Weilchen auf der Bank im Park sitzen, wenn uns danach ist  oder im Wald einfach mal einen mächtigen Baum umarmen, einfach so und dabei tief durchatmen und ganz bewußt die Kraft der Natur spüren… dann ist schon viel gewonnen.

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