Leberkrank durch Kohlenhydrat-Überschuss

Die Annahme, dass unsere Leber nur durch ein Zuviel an Fett und/oder Alkohol ihr „Fett abbekommen“ kann, ist so weit verbreitet, wie falsch. In unserer Wohlstandsgesellschaft ist die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD = non-alcoholic fatty liver desease) auf dem Vormarsch.
Allgemein ist die Fettleber (Steatosis hepatis) in Deutschland die am häufigsten vertretene Lebererkrankung – bei der, wie der Name schon sagt, zu viele Fette in die Leber eingelagert werden.

Bekannte Ursachen können Alkohol- oder Medikamenten-Missbrauch, aber auch – und das ist bei der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung der Fall, übertriebener Fett- und Kohlenhydratkonsum, oft verbunden mit einem bewegungsarmen Lebensstil sein. 


Wie kommt´s, dass Kohlenhydrate die Leber fett machen?
Wenn wir mehr Kohlenhydrate mit der Nahrung aufnehmen, als unser Körper benötigt, beziehungsweise verbrennen kann, wird dieser Zuckerüberschuss umgewandelt in Speicherfett, das unter anderem gerne als Bauchfett eingelagert wird, als Reserve, die bei Bedarf wieder in Glukose zurückverwandelt werden und uns als Energie zur Verfügung gestellt werden kann. Da diese Reserven meist nicht verbraucht werden, sondern weiter anwachsen, können notgedrungen auch die Leberzellen zur Fettspeicherung „zweckentfremdet“ werden – was letztendlich nicht „nur“ die Entstehung einer Steatosis hepatis, sondern auch einer Leberzirrhose nach sich ziehen kann.

Wehret den Anfängen
Auf ein normales Körpergewicht, ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung zu achten, ist schon die „halbe Miete“ (bei Fettleibigen ist das Risiko, eine Leberverfettung zu entwickeln, etwa dreimal so hoch wie bei Normalgewichtigen: mehr als 90 Prozent der adipösen Menschen sind betroffen).
Körpergewicht, Bewegung und Ernährung – diese Faktoren beeinflussen und bedingen sich gegenseitig, ein Ziel wird ohne Miteinbeziehung der anderen kaum zu erreichen sein. Ausdauer- sowie Krafttraining eignen sich sehr gut, doch grundsätzlich ist jede zusätzliche körperliche Aktivität, abhängig von den individuellen Voraussetzungen, nützlich.

Bezogen auf die Ernährung ist sicherlich Zurückhaltung bei Kohlenhydrat- und Zuckerhaltigem geboten (Achtung vor „flüssigen Kalorien“ in Softdrinks, Säften, Smoothies etc.), während beispielsweise bei frischem Gemüse, eiweißhaltigem Fisch, fettarmem Fleisch, Eiern, Nüssen, Samen, Kräutern und den weniger süßen Obstsorten gerne zugegriffen werden kann. Sinnvoll und nützlich sind auch längere Pausen zwischen den Mahlzeiten (gegebenenfalls Intervallfasten) damit der Energiehaushalt des Körpers wieder in Schwung kommt.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Sabine Ortmann

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